Montag, 19. November 2012

Fliegen in Patagonien

Nachdem wir mitbekommen haben, dass es in Argentinien eine Fluggesellschaft gibt die billiger als Busfahren ist, waren wir Feuer und Flamme. Nach den 16 bis 20 stuendigen Busfahrten von Sao Paulo nach Iguazu, von Iguazu nach Buenos Aires und von Buenos Aires nach Puerto Madryn hatten wir die Schnauze voll vom Busfahren und verschwendeten keinen Gedanken daran, wieso eigentlich die Fluege billiger als die Busfahrten sind. Ausserdem verscwendeten wir auch keinen Gedanken daran, wie eigentlich die Wetterlagen an unseren Zielflughaefen im Allgemeinen sind.
Die Billigfluglinie in Argentinien heisst LADE und ich kann jedem empfehlen der Lust auf ein bisschen unkonventionelles Fliegen hat, hier einen Flug zu buchen. Wir sind zweimal mit Lade geflogen, einmal von Comodoro nach El Calafate und einmal von El Calafate nach Ushuaia. Eigentlich wollten wir von Puerto Madryn nach El Calafate fliegen, aber der Flieger war voll und da  nur einer pro Woche fliegt, wollten wir keine ganze Woche auf den naechsten Flieger warten. So viel zum Flugplan.
Wir sind mit einer Saab 340B nach El Calafate und mit einer Fokker F-28 Fellowship nach Ushuaia geflogen, wenn man sich die Flotte unter folgendem Link anschaut, gibt es noch Steigerungspotential:

http://lade.com.ar/ingles/material_vuelo_ingles.html

Die Kosten werden niedrig gehalten, indem am Personal gespart wird. So kann es schon mal vorkommen, dass der gleiche Mitarbeiter, der dir dein Ticket im Buero verkauft hat, dich am Check-In Schalter empfaengt und am Gate die Boardingpaesse kontrolliert. Wir sind nicht ganz sicher, ob er vielleicht auch einer der Piloten war. In El Calafate mussten wir lange auf eine Wetterbesserung am Zielflughafen warten, das Gepaeck war schon aufgegeben, da fiel mir auf, dass ich noch meinen Leatherman im Handgepaeck hatte, also bin ich nochmal zum Check-In-Schalter. Wie sich spaeter raus stellte, sass da jetzt die Stewardess und noch jemand von der Crew. Auf jeden Fall hatte ich Glueck und mein Gepaeck wurde nochmal aus dem Flieger geholt, so dass ich mein Leatherman verstauen konnte. Ich war schon ein bisschen ueberrascht, dass der Leatherman tatsaechlich in Ushuaia noch im Gepaeck war, denn als ich es raus holte um im Gepaeck zu verstauen, kam direkt folgender Kommentar vom Mitarbeiter von Lade: "Oh, thats a nice one", gefolgt von schallendem Gelaechter zum Kollegen. Sollten mehrere Maschinen auf dem Rollfeld stehen und man darf endlich einsteigen, sollte man lieber immer wieder seinen Zielflughafen nennen. Es geht naemlich alles ein bisschen durcheinander und so war es nicht verwunderlich, dass, als wir einsteigen wollten, die Ersten wieder ausgestiegen sind, weil sie sich im Flieger geirrt haben. Soviel zur Sicherheit.
Apropo Sicherheit: Die Sicherheitsanweisungen kamen wie bei jedem Flieger vom Band, doch hier hatte die Stewardess nach kurzer Zeit keine Lust mehr die Anweisungen mit Gesten zu untermalen und unterhielt sich lieber mit ein paar Fluggaesten. Den technischen Zustand der Maschinen kann ich nicht einschaetzen, aber die Flieger sahen ganz gut aus. Nur Schwimmwesten gab es keine, bei diesen Maschinen war das Sitzkissen als Schwimmweste konzipiert.
Ausserdem ist es hier noch selbstverstaendlich, dass die Cockpittuer waehrend des Fluges offen ist. Wie soll man sich sonst auch mit den Stewardessen unterhalten. So ueberraschte mich auch nicht mehr, dass beim Landeanflug Ushuaia eine Passagierin nach vorne ins Cockpit durfte.
Beim Flug von El Calafate nach Ushuaia gab es eine planmaessige Zwischenlandung in Rio Gallegos. Hier wird Zwischenlandung halt noch woertlich genommen. Wer aussteigen wollte, konnte aussteigen, der Rest der weiter nach Ushaia wollte blieb einfach sitzen und wartete bis die neuen Passagiere zugestiegen sind. Es ist halt doch ein bisschen wie Busfahren. Dann kam noch ein Mitarbeiter mit einem herrenlosen Rucksack in den Flieger und fragte nochmal rum, ob jemand sein Gepaeck wieder erkennt.
Eine weitere Besonderheit (natuerlich um Kosten zu sparen) bei Lade ist, dass keine Pushback-Fahrzeuge eingesetzt werden, also das Flugzeug nicht zurueck geschoben wird, wenn es von der Parkposition weg will. So wird stets darauf geachtet, dass man von seiner Parkposition vorwaerts wieder weg kommt, dass man sich dabei nicht immer an die Linien am Boden halten kann, wird nicht so eng gesehen.
Zum Schluss noch zum Wetter: Wir waren in Patagonien unterwegs, das hier ein laues Lueftchen weht, kommt vielleicht einmal im Jahr vor. Die Windsaecke waren immer waagerecht, die Wolken hingen tief und die Berge sind hier hoch, so bekommt man noch das richtige Fliegen zu spueren.

Saab 340 B

Fokker F-28






El Calafate und El Chalten

Am 01.11. sind wir mit dem Flieger (siehe Beitrag "Fliegen in Patagonien") in El Calafate gelandet. Da wir hier zum ersten Mal ueberhaupt eine Unterkunft ueber Couchsurfing gefunden haben, waren wir natuerlich gespannt, wie das so ablaufen wird. Ein Treffpunkt war schon per Email ausgemacht und so holte uns Andi (unser Host) mit seinem Firmenwagen (einem alten klapprigen kleinen Lieferwagen) ab. Da der Wagen nur zwei Sitze hat, sass einer hinten auf dem Ersatzrad. Wir wussten schon uebers Internet, dass er ein bisschen ausserhalb von El Calafate und in einem im Bau befindlichen Haus wohnt, aber als wir das Haus gesehen haben, waren wir schon ein bisschen ueberrascht. Wir dachten, dass er vielleicht sein Haus gerade aus- oder umbaut, aber er wohnt in einem Haus, dass nicht weiter gebaut wird, da die Eigner sich irgendwie nicht einigen koennen. In der Bauruine hat er sich eine kleine nette Drei-Zimmer-Wohnung mit angrenzender Werkstatt und Grill eingerichtet. Insgesamt hatten wir viel Glueck mit Andi, er ist nen netter Typ und begeisterter Windsurfer. In El Calafate gibts auch direkt einen riesig grossen tuerkiesen Gletschersee, auf dem kraeftig gesurft wird. Ueber die Temperaturen brauch ich nichts schreiben, da sind die hier alle schmerzfrei.
Nach El Calafate sind wir gekommen, um uns den Perito Moreno Gletscher anzuschauen. Er ist einer der wenigen Gletscher die auch heute noch wachsen.  Die Gletscherzunge, die in den Lago Argentino muendet (auf dem Andi dann surft), ist ca. 60m hoch und ca. 5km breit. Der Gletscher gehoert zum suedlichen patagonischen Eisfeld, dem groessten zusammenhaengenden Eisfeld der Erde nach den Polen.
Um zum Gletscher zu kommen, braucht es eine einstuendige Busfahrt, anschliessend kann man entlang verschiedener Wege alle Seiten und Facetten des Gletschers entdecken. Es gibt natuerlich auch noch eine Bootsfahrt und Guided Tours, aber das kann man sich auch schenken. Wir hatten das Glueck, dass, nach morgendlichen Regenschauern, es immer weiter aufklarte und die Sonne raus kam, dadurch erschien der Gletscher immer wieder in neuen Farben. Nach mehreren Stunden herum wanderns, ging es zurueck nach El Calafate.
Da der Ort ansonsten nicht viel zu bieten hat, ausser man steht auf extrem touristische Souvenirgeschaefte, sind wir moeglichst schnell weiter nach El Chalten gefahren. El Chalten ist der beste Ausgangspunkt fuer Wanderungen zu den Bergmassiven Cerro Torre und Fitz Roy. Der Cerro Torre ist ein 3133m hoher Granitberg und gilt unter Bergsteigern, aufgrund seiner glatten Waende und widriegen Wetterbedingungen, als einer der schwierigsten aber auch schoensten Gipfel der Welt. Der Fitz Roy ist ein 3406 Meter hoher Granitberg und er ist die Hauptattraktion im Nationalpark Los Glaciares.
Der Ort ist eigentlich auch nur touristisch, aber hier faellt es einfach nicht so auf, es geht wesentlich ruhiger und familiaerer zu. Am ersten Tag hatten wir direkt ein bisschen Pech, da es so geregnet hat, dass keine Wanderung in Frage kam. Von Pech darf man eigentlich garnicht sprechen, da hier das Wetter sehr schnell wechselt und man einfach schon im Vorfeld ein paar Schlecht-Wetter-Tage einplanen sollte. Am naechsten Tag schien das Wetter wesentlich besser, so dass wir zum Cerro Torre augebrochen sind. Nach einer drei stuendigen Wanderung konnten wir doch nur den Fuss des Berges sehen, da immernoch zu viele Wolken da waren. Trotzdem hat man unterwegs viele Panoramen und tolle Berge gesehen, dass sich die Wanderung in jedem Fall gelohnt hat. Am naechsten Tag verschlechterte sich das Wetter wieder, so dass wir im Hostel geblieben sind. Dafuer war am folgenden Tag blauer Himmel und Sonnenschein. Also sind wir diesmal zum Fitz Roy aufgebrochen und das war ein voller Erfolg. Schon relativ frueh auf dem Trail kann man sein Ziel das erste Mal erspaehen und so wird man unterwegs immer wieder mit tollen Aussichten belohnt. Der Schlussanstieg ging dann doch relativ steil bergauf und zum Schluss ueber Schnee bis zum Aussichtspunkt fuer Otto-Normal-Verbraucher. Abgesehen vom Sonnenbrand und mueden Beinen hat sich dieser Tagesausflug richtig, richtig gelohnt. Damit hatten wir alle unsere Ziele in El Chalten erreicht und sind am folgenden Tag zum Flughafen aufgebrochen (siehe "Fliegen in Patagonien").





















Puerto Madryn und Peninsula Valdes

Puerto Madryn ist eine Kleinstadt direkt am Meer und zu Buenos Aires eine willkommene Abwechslung. Ein Hostel hatten wir diesmal nicht im Voraus gebucht, weil wir lieber vor Ort vergleichen wollten. Tja leider hatten wir gedacht wie könnten mehr am Preis drehen, dem war nicht so. Letztendlich hatten die Hostels die selben Preise, nur in der Ausstattung gab es kleine Unterschiede. Da fiel uns die Entscheidung nicht leicht... Aber wir denken zum Schluss waren wir im besten Hostel ;) Warum??? Weil die Besitzer sehr Gastfreundlichen waren und sie den besten Guide für die Isla Peninsula Valdes am Haken haben.
Nach Puerto Madryn fährt man eigentlich nur, um sich Tiere und Natur anzugucken. Denn auf der Isla Peninsula Valdes ging davon reichlich, wobei das Augenmerk auf den Walen liegt.

Nach dem wir unser Hostel hatten, ging es weiter von Reisebüro zu Reisebüro um die Preise für die Insel zu Vergleichen. Alle hatten die gleichen Preise. So haben wir schlussendlich noch im Hostel nach der Tour gefragt, wo das Angebot tatsächlich das Beste war. Normalerweise werden die Touren in kleinen Bussen durchgeführt und man jagt von einem Aussichtspunkt zum nächsten und das für 820 AR$. Da unser Hostel aber, den wie schon erwähnt besten Guide (Marcos) hat, sah unser Angebot wie folgt aus: Ein Jeep für max 6 Pers. (wir waren zu 5. plus Fahrer). Marcos kennt die Insel in und auswendig, kannte jedem Tier und jeder Pflanze einiges erzählen und wir konnten sagen wann und wohin es gehen sollte. So haben wir allerlei gesehen und waren letztendlich 12-13Std unterwegs und das für nur 785 AR$.
Was wir gesehen haben:
- Seelöwen
- Seeelefanten
- Pinguine
- Gürteltiere (die sind ganz schön schnell)
- Strauße
- Guanacos ( eine Lamaart)
- Maras
- einen Fuchs
- Southern Right Whale
und Orcas :)
Bei den Orcas hatten wir richtig Glück und wie schon erwähnt einen fantastischen Guide. An der Ostküste der Insel gibt eine Art See der je nach Ebbe oder Flut voll ist oder nicht. Bei Flut könne die Wale in diese Bucht/ See schwimmen. Ein Stück weiter südlich lagen allerdings ein paar Seeelefanten am Strand. Marcos hatte sich mit den Rangern die dort waren ein wenig unterhalten und erfahren, das wohl Orcas gesichtet wurden und so war es auch. Nun blieb abzuwarten in welche Richtung sie wohl schwimmen würden, zu der Seebucht oder dem Strandabschnitt mit den Seeelefanten. Nach kurzer Zeit stand fest sie schwimmen zur Seebucht, also sind alle schnell zurück in den Jeep und ab ging's zur Bucht. Und tatsächlich drei Orcas waren zu sehen. Es waren Jungtiere, die teils das Stranden für die Jagt übten. Wir standen wohl insgesamt knapp eine Stunde an der Bucht um sie zu beobachten. Zur Belohnung waren es zum Schluss insgesamt sechs oder sieben Orcas die sich dort eingefunden hatten. Selbst Marcos war überrascht das es so viele sind. Man kann also sagen es war ein gelungener Tag mit vielen interessanten Erfahrungen und Eindrücken.

Die nächsten Tage haben wir nicht mehr viel gemacht und trotzdem waren wir insgesamt fast eine Woche dort. Am letzten Abend hatten wir uns zum Abschluss noch
in schönes Stück Steak gekauft und es selbst zubereitet. Mit ein klein wenig Hilfe von Marcos, der lediglich mal nach dem Fleisch geguckt hat, haben wir es perfekt hinbekommen: schön Medium. Und weil es so viel war haben wir unser Stückchen Fleisch mit Marcos geteilt, dem es wie uns, sehr gut geschmeckt hat :) am nächsten Abend fuhr dann unser Bus nach Comodoro wo wir einen Flug nach El Calafate gebucht hatten. Marcos war so nett und hat uns mir unserem Gepäck noch zum Busterminal gefahren.

Puerto Madryn bietet nicht viel und hat doch ein schönes erholsames Flair :)





Buenos Aires


Von den Iguazu Wasserfaellen ging es nun mit dem Deluxe Bus ab nach Buenos Aires. Und wieder ab in die naechste Grossstadt. Buenos Aires ist zwar kleiner als Sao Paulo, aber dennoch eine Grosse Stadt fuer die man Zeit mitbringen sollte.
Unser Hostel lag in dem schoenen Stadtviertel San Telmo, wo wir am Sonntag (14.10.12) direkt mit einem Markt vor unserer Tuer begruesst wurden. Also Sachen ins Zimmer und ab auf den Markt. Dort gab es von Bildern, Schmuck, Klimbim, Taschen, Trikots u.v.m. auch kleine Flaechen auf denen verschiedenen Paare den stolzen Tanz der Argentinia auffuehrten: den Tango. Fuer einen Mittagssnack sind wir geradewegs in ein kleines Lokal, wo wir Empanadas und ein Steak bestellen. Netterweise hatte die gute Bedienung staendig unsere Bestellung vergessen, so das Flo schon an seinem 1l Bier nippte waehrend ich knapp eine Stunde auf meinem Wein gewartet habe. Als dann endlich auch das Essen kam, fehlte natuerlich auch da wieder die Haelfte. Aber netterweise half uns unser netter Tischnachbar aus. Er hatte naemlich alle Sossen zu seinem Steak bekommen ;) Der Typ sah auf den ersten Blick so aus, als sollte man ihn lieber nicht ansprechen, er haette auch Trucker sein koennen oder einer Motorradbande angehoeren koennen...wer weiss. Auf jeden Fall war er seh nett und so unterhielten wir uns mit Haenden und Fuessen auf spanisch. Man bedenke, wir koennen nur ein Bruchteil und den auch nur ohne irgendwelche "Dialekte". Alles nicht so einfach, aber super nett. Der erste Eindruck war also super, sehr nette Menschen hier. Und wir koennen nur bestaetigen, dass fast egal wo wir waren die Leute aus Buenos Aires alle sehr nett und hilfsbereit sind.
Am Monatg und den darauf folgenden Tagen stand dann etwas Sighseeing an, mit den ueblich verdaechtigen Sehenswuerdigkeiten:
- Casa Rosadas, der Praesidentenpalast
- Avendida 9 Julio, die breiteste Strasse der Welt, mit ca. zwanzig Spuren.
- Stadtviertel Palermo, Recoleta, Retiro, Puerto Madera, und und und.
Der Friedhof von Recoleta ist schon etwas Besonderes. Hier werden die Schoenen, Reichen und Maechtigen begraben. Hierbei reicht es nicht, dass sie unter die Erde gebracht werden und ein netter Stein drauf gestellt wird, fuer diese Damen und Herren werden kleine Kapellen oder Haeuser gebaut. Neben vielen Generaelen und anderen Herrschaften, die sich fuer Argentinien verdient gemacht haben, ist hier auch Maria Eva Duarte Perón (Evita) begraben, die wohl beruehmteste Frau Argentiniens. Nach langer Suche haben wir ihr Grab dann doch nicht gefunden.
Ein weiteres Highlight in jeglicher Hinsicht war der Besuch des Zoos von Luyen. Dieser Zoo ist ein privater Zoo, der seine Wildtiere selber gross zieht. Hier wachsen die Tiere von Anfang an mit Kontakt zum Menschen und zu Hunden auf. Der Kontakt zu den Hunden soll bei den Tieren zu einem anderen Sozialverhalten fuehren. Daher ist es in diesem Zoo moeglich in die Gehege der Tiere zu gehen und sie zu streicheln und Fotos mit ihnen zu machen, was natuerlich ein besonderes Erlebnis ist, da man nicht alle Tage einen Tiger streicheln kann. Die Haltung der Tiere und die Infrastruktur des Zoos ist dagegen allerdings dermassen katastrophal, dass wenn  man auch nur ein kleiner Tierfreund ist, nicht lange Spass hier hat. Der Zoo kommt immerwieder in die Schlagzeilen, wurde schon mehrfach geschlossen und wieder aufgemacht. Unter anderem wird vermutet, dass die Tiere unter Drogen gesetzt werden.
Das Essen in Argentinien ist natuerlich auch ein Highlight, aber auch mit gewissen Stolpersteinen verbunden. Was man hier einfach nicht verpassen darf ist Bife de Chorizo oder Bife de Lomo, ausserdem sehr empfehlenswert sind hier die Rippchen. Man koennte auch direkt Rippen sagen, denn sie sind um ein vielfaches groesser als bei uns ueblich. Nachdem wir die Klassiker durchprobiert haben, hab ich auf der einen Karte einen Mix meiner Meinung nach von verschiedenen Fleisch- und Wurststuecken entdeckt der sehr interessant klang. Auch der freundliche Hinweis des Kellners (no beef) konnte mich nicht vom bestellen abhalten. So landeten nicht die erhofften aeusseren Teile des Tieres auf meinem Teller, sondern die Inneren. Die Nieren waren doch sehr lecker, wenn auch ungewohnt, die Darmscheiben waren nur noch ungewohnt. Ein Blick ins Kuehlregal im Supermarkt macht einem schnell klar, dass hier eben noch das ganze Tier verarbeitet/verbraucht wird und nicht nur ein paar Teile, wie bei uns ueblich.
Was leider nicht geklappt hat, war Polo und Fussball. Die bekanntesten Fussballvereine in Argentinien sind River Plate (Ribe) und Boca Juniors (der Verein bei dem Maradona gross geworden ist), beide Vereine sind in Buenos Aires. Da die Ticketpreise eher englisches Niveau haben, haben wir letzlich aufs Stadion verzichtet. Die Stimmung in den Stadien ist gigantisch, das Spielniveau im Vergleich zu Europa eher nicht. Bei allen Spielen, die wir im Fernsehen gesehen haben (und hier laeuft durchgehend Fussball im Fernsehen), ist es erstaunlich, was das fuer ein Gebocke ist. Im Endeffekt besteht der argentinische Fussball nur aus Konter, von Spielaufbau keine Spur (vielleicht hat sich 96 hier die 10 Sekunden Regel abgeschaut).
Beim Polo ist es am schlechten Wetter gescheitert. Als wir doch noch auf der offiziellen Poloseite ein anstehendes Turnier in den kommenden Tagen gefunden hatten, war die Vorfreude gross, doch dann kam der Regen dazwischen und die Spiele wurden erstmal verschoben. Dann wurden wieder Spiele angekuendigt, aber als wir vor Ort waren, wurde uns gesagt, dass garkeine Spiele statt finden. So hat es sich immer wieder verschoben, bis wir abreisen mussten.
An einem der letzten Tage haben wir uns noch Fahrraeder ausgeliehen um mal ein bisschen schneller vorran zu kommen und einen Ausflug durch die gruene Lunge von Buenos Aires zu unternehmen. Die gruene Lunge ist allerdings schon ziemlich herunter gekommen, so dass die Aussicht sich in Grenzen hielt. Insgesamt kann man sagen, dass Buenos Aires eine sehr lohnenswerte Stadt ist, in der man es auch gut etwas laenger aushalten koennte.